COVID-19: Erhöhtes Sterberisiko bei Schizophrenie – Wichtige Informationen und Entwicklungen

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In den USA zeigen Studien, dass Patienten mit Schizophrenie ein deutlich erhöhtes Sterberisiko nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 aufweisen. Eine Untersuchung ergab, dass die Mortalitätsrate bei diesen Patienten um 26,7% liegt, im Vergleich zu 11,0%% bei anderen Patienten. Wissenschaftler vermuten, dass dies mit einer Störung des Immunsystems oder genetischen Faktoren zusammenhängt. Der soziale Status der Patienten könnte ebenfalls eine Rolle spielen, insbesondere in Ländern ohne allgemeine Krankenversicherung, wo viele Menschen ohne medizinische Betreuung bleiben. Weitere Studien bestätigen, dass die COVID-19-Pandemie besonders problematisch für Menschen mit Schizophrenie ist, da sie oft ein höheres Risiko für schwere Verläufe und damit verbundene Todesfälle haben.
Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur die globale Gesundheitslandschaft beeinflusst, sondern auch bestehende Gesundheitsrisiken für bestimmte Bevölkerungsgruppen hervorgehoben. Besonders betroffen sind Menschen mit Schizophrenie, die ein signifikant erhöhtes Sterberisiko im Falle einer COVID-19-Infektion aufweisen. In diesem Artikel werden die wichtigsten Informationen und Entwicklungen zu diesem Thema untersucht, einschließlich der zugrunde liegenden biologischen Mechanismen, sozialer Determinanten der Gesundheit, sowie aktuelle Studienergebnisse und deren Implikationen für die Gesundheitsversorgung.
Das erhöhte Sterberisiko bei Menschen mit Schizophrenie
Studien zeigen, dass Schizophrenie-Patienten nicht nur im Allgemeinen eine geringere Lebenserwartung haben, sondern auch während der COVID-19-Pandemie eine erhöhte Sterberate aufwiesen. Eine Analyse des NYU Langone Health Systems in New York ergab, dass von 75 Patienten mit einer Schizophrenie-Spektrum-Störung, die an COVID-19 erkrankten, 20 starben. Dies führte zu einer Fallsterbewahrscheinlichkeit von 26,7%, im Gegensatz zu 11,0% für andere Patienten.
In einer britischen Studie wurde festgestellt, dass nach einer COVID-19-Infektion die Sterberate bei Menschen mit schweren psychiatrischen Erkrankungen um 53 Prozent höher war als in der Kontrollgruppe ohne diese Erkrankungen. Diese Daten unterstreichen die Dringlichkeit, die Risiken, mit denen Menschen mit Schizophrenie konfrontiert sind, zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Biologische und soziale Risikofaktoren
Biologische Risikofaktoren
Die Forschung hat verschiedene biologische Mechanismen in Betracht gezogen, die zur erhöhten Empfänglichkeit von Schizophrenie-Patienten für COVID-19 und deren Komplikationen beitragen könnten. Einige Studien schlagen vor, dass Immunstörungen und eine genetische Prädisposition bei Schizophrenie-Patienten eine Rolle spielen könnten. Zum Beispiel wird vermutet, dass die „Biologie der Schizophrenie“ in Verbindung mit COVID-19 zu einer schlechteren Krankheitsprognose führt.
Soziale Risikofaktoren
Zusätzlich zu biologischen Risikofaktoren sind auch die sozialen Umstände von Schizophrenie-Patienten von großer Bedeutung. Viele dieser Individuen leiden unter sozialer Benachteiligung, häuftiger Obdachlosigkeit, einem ungesunden Lebensstil und einer höheren Rate von Adipositas, oft aufgrund von Medikamenten. Diese Faktoren tragen erheblich zur geringeren Lebenserwartung bei und machen die Gruppe anfälliger für schwere COVID-19-Verläufe.
Aktuelle Studien und Ergebnisse
In einer umfassenden Meta-Analyse, die Daten aus sieben Ländern zusammenfasste, wurde festgestellt, dass Patienten mit Schizophrenie oder bipolaren Erkrankungen ein erhöhtes Risiko haben, an COVID-19 zu sterben. Diese Studien analysierten auch relevante Risikofaktoren, wie Alter, Geschlecht und ethnische Herkunft, um die Gründe für die erhöhte Sterblichkeit zu verstehen.
Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass jüngere Patienten mit komorbider Schizophrenie, insbesondere solche unter 55 Jahren, ein erhöhtes Risiko für Intensivstation-Aufenthalte während einer COVID-19-Infektion haben. Dies weist darauf hin, dass es spezifische Risiken für verschiedene Altersgruppen innerhalb der Schizophrenie-Patienten gibt.
Implikationen für die Gesundheitsversorgung
Die Erkenntnisse über das erhöhte Sterberisiko bei Menschen mit Schizophrenie während der COVID-19-Pandemie haben weitreichende Implikationen für die Gesundheitsversorgung. Es ist entscheidend, dass Gesundheitsdienstleister sich dieser Risiken bewusst sind, um proaktive Maßnahmen ergreifen zu können. Dies kann die Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung, psychologischer Unterstützung und präventiven Maßnahmen umfassen.
Die Rolle von Musiktherapie
Eine vielversprechende Intervention zur Unterstützung von Schizophrenie-Patienten während der Pandemie ist die Musiktherapie. Studien haben gezeigt, dass Musiktherapie positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann, indem sie hilft, Stress abzubauen, die emotionale Stabilität zu fördern und soziale Interaktionen zu verbessern. Die Integration von Musiktherapie in die Standardversorgung könnte eine wertvolle Strategie zur Verbesserung der Lebensqualität dieser Patienten sein. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter diesem Link.
Schlussfolgerung
Die COVID-19-Pandemie hat die Notwendigkeit hervorgehoben, Schwachstellen innerhalb der Gesundheitsversorgung für Menschen mit Schizophrenie zu adressieren. Das erhöhte Sterberisiko und die besonderen Herausforderungen, vor denen diese Patienten stehen, erfordern eine sorgfältige und differenzierte Betrachtung bei der Gestaltung von Behandlungsstrategien in einer post-pandemischen Welt.

In den USA wurden Patienten mit Schizophrenie als eine der am stärksten gefährdeten Gruppen identifiziert, die bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 ein signifikant erhöhtes Risiko haben, an COVID-19 zu sterben. Diese Erkenntnis wurde in einer Studie veröffentlicht, die im Fachjournal JAMA Psychiatry zu finden ist und aufzeigt, dass andere psychiatrische Erkrankungen nicht in gleichem Maße betroffen sind.
Vor der COVID-19-Pandemie gehörten Menschen mit Schizophrenie zu den vulnerabelsten Personengruppen, mit einer Prävalenz von etwa 1 % in der Bevölkerung. Die häufigen sozialen Benachteiligungen, wie etwa Obdachlosigkeit und ein ungesunder Lebensstil, tragen dazu bei, dass diese Patientengruppe eine um 10 bis 20 Jahre kürzere Lebenserwartung hat.
Die Pandemie hat die bereits gebeutelte Situation dieser Patienten weiter verschärft, insbesondere in Ländern ohne allgemeine Krankenversicherung, wie den USA. Viele Menschen aus Randgruppen, darunter auch Schizophrenie-Patienten, erhielten oft keine medizinische Versorgung, was ihre Gesundheitslage erheblich verschlechterte.
In einer Analyse der NYU Langone Health System wurde festgestellt, dass 75 von 7.348 bestätigten COVID-19-Fällen Patienten mit Schizophrenie waren. Von diesen starben 20, was einer alarmierenden Sterberate von 26,7 % entspricht, die die der anderen Patienten weit überstieg.
Eine Untersuchung des Langone Medical Center kam zu dem Schluss, dass das Risiko, an COVID-19 zu sterben, bei Schizophrenie-Patienten um das Dreifache erhöht ist. Diese Erkenntnis wirft zahlreiche Fragen auf, die auf die zugrunde liegenden biologischen und sozialen Faktoren hinweisen könnten, die das erhöhte Sterberisiko bedingen.
Die Relevanz dieser Ergebnisse wird durch die Tatsache untermauert, dass in einer anderen Studie aus Südkorea kein erhöhtes Sterberisiko für Schizophrenie-Patienten festgestellt wurde. Dies lässt darauf schließen, dass die sozialen Bedingungen und die Gesundheitsversorgung in verschiedenen Regionen einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit dieser Patienten haben können.
Zusammenfassend zeigt die aktuelle Forschung, dass Menschen mit Schizophrenie während der COVID-19-Pandemie erheblichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind, und es ist entscheidend, die Faktoren zu verstehen, die zu dieser Vulnerabilität führen.